Waldziest
Stachys sylvatica
Im Volksmund: Betonie, Zahnkraut
Kurios und wissenswert
Die Namensgebung stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Ähre“ und deutet damit auf die Form des Blütenstandes hin.
Er ist eine uralte Heilpflanze und genoss bereits im Altertum hohes Ansehen. In diesen alten Zeiten galten stets böse Geister und Dämonen als Verursacher von Krankheiten, die bekämpft werden mussten. Zur Reinigung der Häuser wurde häufig mit Ziest geräuchert und die Gladiatoren Roms nutzen diese Pflanze als Amulett, um sich vor Verletzungen zu schützen.
Waldziest wird im Spirituellen Heilen auch als Räucherpflanze verwendet und soll Räume reinigen und vor Streit schützen.
Steckbrief
Pflanzenfamilie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Standort: wächst am liebsten auf nährstoffreichen und feuchten Stellen in Wäldern, vor allem in Laubmischwäldern. Man kann ihn aber auch an Waldrändern oder abseits in Gebüschen oder an schattigen Straßenrändern finden.
Botanische Merkmale: der Grundgeschmack der aromatischen Pflanze erinnert an Steinpilze.
Verwendung: Blätter und die energiereichen Wurzeln
Erntezeit: Blätter im April bis Juni, Wurzeln vom September bis Frühjahr, beides ist Rohkost tauglich
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe Stachydrin = blutstillend
Wirkung: wirkt krampflösend, reguliert die Menstruation, sedativ = beruhigend, kräftigend.
Vorsicht: Verwechslungsgefahr mit Brennesseln!
Warum steht die Pflanze im Möglinger Kräutergarten?
Heute ist der Ziest eine Pflanze der Volksheilkunde und wird gerne zur Behandlung von Durchfall, Verdauungsstörungen und Entzündungen der Atemwege verwendet. Der Tee aus den Blättern ist kräftigend, regt die Durchblutung des Gehirns an und kann Migräne etwas lindern.
Rezept-Idee: Waldziest-Smoothie
10 Blätter vom Waldziest
1 Handvoll Feldsalat
1 Apfel
1 reifer Pfirsich
1 Nektarine
1 Prise Zimt
Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack.
Kräutergarten Möglingen
Autorin: Petra Konrad
Foto: Pixabay
Letzte Aktualisierung: 08. Januar 2022